Abendroutine für Babys: Was wirklich hilft

8. Dezember 2025
Zitat des Monats

„Wenn wir ein Kind vor uns haben, haben wir es immer mit zwei Kindern zu tun. Dem Kind, das vor uns steht, und dem Kind, das man selbst einmal war.“

von Janusz Korczak

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8. Dezember 2025

Wenn der Abend leiser werden soll

Es ist 18:32 Uhr. Du willst eigentlich ins Bett. Dein Baby will eigentlich alles, nur nicht schlafen. Und irgendwo im Raum schwebt diese Frage, die Eltern seit Jahrzehnten beschäftigt: „Brauchen wir eine Abendroutine?“ Kurz gesagt: ja, aber nicht die Variante, die Instagram dir verkaufen will. Abendroutine mit Baby heißt nicht Kerzen, ätherische Öle, perfekt abgestimmte Abläufe oder die eine magische Reihenfolge, die angeblich jedes Baby zuverlässig ins Traumland schiebt. Abendroutine heißt vielmehr: Vorhersehbarkeit, Regulation und ein bisschen Gemütlichkeit, wenn’s passt.

Warum Abendroutinen funktionieren, aber ganz anders als gedacht

Babys können keine Uhr lesen, aber sie orientieren sich an Licht, Nähe, Wiederholungen und Stimmungen. Eine Abendroutine ist für Babys kein „Jetzt schläfst du bitte“-Signal. Sie ist eher ein leises „Es wird ruhiger“-Signal. Je klarer die Übergänge sind, desto leichter kann das Nervensystem verstehen, was jetzt kommt. Viele Eltern wünschen sich genau diese Orientierung – auch tagsüber. Wenn du dich fragst, warum Kinder viele Signale schon lange vor dem Weinen senden, könnte dieser Artikel interessant für dich sein → HIER „Stillzeichen – was sie bedeuten“ verlinken. Er ergänzt dein Wissen wunderbar, ohne den Lesefluss zu stören.

Runterfahren und zwar zuerst du

Der wichtigste Faktor jeder Abendroutine bist nicht du in deiner Rolle als „Abendprogramm-Managerin“, sondern du als Mensch. Wenn du hektisch bist, wird dein Baby nicht plötzlich zur kleinen Zen-Meisterin. Babys lesen Nervensysteme, nicht Abläufe. Ein einziger tiefer Atemzug, ein etwas ruhigerer Tonfall, ein Moment des bewussten Langsamerwerdens – all das wirkt oft stärker als jede Methode. Dein Baby spürt: „Okay. Wir gehen Richtung Schlaf. Ich muss nicht wach bleiben.“

Ein Mini-Ablauf reicht völlig aus

Viele Eltern glauben, Abendroutinen müssten umfangreich sein, weil überall lange Listen kursieren. Tatsächlich reicht ein winziges Mini-Programm, das sich jeden Abend ähnlich anfühlt. Wickeln. Schlafanzug. Stillen oder Kuscheln. Lampe dimmen. Vielleicht ein kleines Lied. Fertig. Kein Kunstprojekt. Kein Acht-Punkte-Programm. Kein „Wenn du DAS nicht machst, schläft es nie!“. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Wiederholung. Babys brauchen Übergänge – nicht Theater.

Was du getrost streichen kannst

Vieles, was online empfohlen wird, braucht dein Baby schlichtweg nicht. Keine einstündigen Baderituale, keine Aromatherapie (Babys brauchen keine Lavendelfahne), keine strikten Uhrzeiten oder 30-Minuten-Schlafmusik-Playlisten, die eher dich als dein Baby beruhigen sollen. Und vor allem keine Perfektion. Wenn du Druck rausnimmst, wird der Abend automatisch leichter – für euch beide.

Ein Wort zur Realität

Manche Abende laufen wunderbar und du fühlst dich wie ein Schlafprofi. Und an anderen Abenden zerlegt dein Baby den Plan so zuverlässig wie ein Erdmännchen ein Buffet. Entwicklungssprünge, Zahnen, Reizüberflutung, Hitze, Wachstum – es gibt viele Gründe, warum Einschlafen manchmal schwer fällt. Das ist normal. Kein Zeichen für eine schlechte Routine. Kein Zeichen, dass du etwas falsch machst. Und ganz sicher kein Zeichen dafür, dass du ein schlechter Elternteil bist.

Viele Eltern wünschen sich in diesen Momenten Orientierung. Nicht für starre Pläne, sondern für ein tieferes Verständnis von kindlichem Schlaf. Wenn du wissen möchtest, wie Babyschlaf wirklich funktioniert, könnte dich dieser Beitrag weiterbringen.

Was wirklich hilft

Die Wahrheit ist oft einfacher als man denkt: Lange Wachzeiten vorm Schlafen funktionieren bei vielen Babys nicht, Reizreduktion wirkt stärker als jeder Trick, Nähe reguliert, Stillen zum Einschlafen ist völlig normal und Müdigkeitsanzeichen sind Gold wert. Babys schlafen nicht nach Plänen, sondern nach ihrer Entwicklung. Wenn es mal chaotisch ist, ist das kein Drama. Es ist Alltag.

Fazit: Abendroutine ist kein Zauberstab

Eine Abendroutine ist nicht die Lösung für alles, aber sie ist ein hilfreicher Rahmen. Ein wiederkehrender Ablauf, der deinem Baby zeigt: „Jetzt wird es ruhiger.“ Sie schafft Orientierung, gibt Halt und vermittelt Sicherheit – und manchmal reicht das vollkommen aus, um den Abend etwas leichter zu machen.

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